Über uns

Wir sind ein Zusammenschluss aus Freiberuflerinnen und übersetzen, lektorieren, dolmetschen und sind publizistisch tätig.

Wir schätzen die gemeinsame Arbeit an Text und Sprache. Bei gemeinsamen Projekten kommen unseren Übersetzungen somit Kenntnisse und Überlegungen von mindestens zwei Übersetzerinnen zugute. Sorgfältiges Arbeiten ist für uns selbstverständlich. Dazu gehört gründliche Recherche ebenso wie historische, kontextuelle und politische Genauigkeit, um den spezifischen Begrifflichkeiten gerecht zu werden. Auch in anspruchsvollen Dolmetsch- und Übersetzungssituationen agieren wir als eingespieltes Team und können uns auf das Zusammenwirken unserer Stärken verlassen.

Die Arbeit mit Texten und Personen, die sexistische, rassistische oder antisemitische Absichten verfolgen, lehnen wir grundsätzlich ab.

Mehr über:

intertextuel{l}

Inga Frohn und Lena Müller lernen sich 2006 in Frankreich kennen, wo beide seit mehreren Jahren leben, studieren und arbeiten. Sie teilen die Begeisterung für Sprache und kollektive bzw. kooperative Praxen und treten in einen Austausch über deutschsprachige und französischsprachige Lebenswelten. Mit den Jahren schärfen sie ihr Verständnis für die Formen, die das Vermitteln zwischen beiden Sprachräumen annehmen kann. Gemeinsam beschäftigen sie sich mit feministischer Theorie und Praxis, kultureller und politischer Bildung sowie Fragestellungen zu Migration und geographischer und sprachlicher Mobilität.

2011 gründen sie intertextuel{l}, um einander als mittlerweile freiberufliche Übersetzerinnen und Textarbeiterinnen zu unterstützen und zu ergänzen. Sie sammeln Erfahrungen in unterschiedlichen Bereichen der Sprachmittlung: Vom Dolmetschen bei Therapien und Podiumsdiskussionen über die Übertragung historischer Quellen und wissenschaftlicher Artikel bis zur Übersetzung von Groschenromanen, Lyrik und Hochliteratur. Oft gehen sie getrennte Wege und arbeiten zu unterschiedlichen Schwerpunkten, treffen sich aber immer wieder für die gemeinsame Arbeit an einem Text und die Reflexion ihrer Übersetzungspraxis, gerne auch mit weiteren Kolleginnen.

Lena Müller

Lena Müller, geboren 1982 in Berlin, arbeitet nach dem Abitur mehrere Jahre als Bäckerin in einer Kooperative in der Picardie (Frankreich) und beginnt - kollektiv- und improvisationserprobt - ein Studium der Erwachsenenbildung und Médiation Culturelle an der Universität Paris 3. Dieses setzt sie an der Universität Hildesheim im Studiengang Kulturwissenschaften und ästhetische Praxis fort, wo sie sich dem literarischen Schreiben und erstmals auch dem Literaturübersetzen widmet. 2011 wird ihr erstes Hörspiel Nichts von mir soll drinnen bleiben (SWR) gesendet, es folgen Zwischen hier und jetzt (SWR), irgendwo/quelquepart (NDR) und Zum Tal abfallende Landschaften (RBB und SR). 2013 nimmt sie am Georges-Arthur-Goldschmidt-Programm für junge Literaturübersetzer teil, 2015 erscheint ihre Übersetzung von Shumona Sinhas Roman Erschlagt die Armen!, für die sie gemeinsam mit der Autorin im Juni 2016 mit dem Internationalen Literaturpreis am Haus der Kulturen der Welt ausgezeichnet wird. Anschließend übersetzt sie mit Katharina Meyer Tram 83, Fiston Mwanza Mujilas sprachlich an Jazzimprovisationen angelehnten Debütroman. Weitere Romanübersetzungen folgen (mittlerweile in einer Neuköllner Bürogemeinschaft), ihre Begeisterung für den Flow beim Übersetzen und das Suchen und Finden des richtigen Tons bleibt.

Außerdem:
- hat sie ein Auge auf spannende Neuerscheinungen französischsprachiger Literatur, insbesondere die internationale bzw. die jenseits fester Zugehörigkeiten, liest und verfasst Gutachten für Verlage.
- spricht sie bei Lesungen und Literaturveranstaltungen über ihre Übersetzungspraxis.
- konzipiert und leitet sie Schreib- und Übersetzungswerkstätten im Bereich politische Bildung (z.B. im Herbst 2015 eine mehrtägige Werkstatt zur teilnehmenden Beobachtung beim NSU-Prozess in München, in Zusammenarbeit mit der Rosa-Luxemburg-Stiftung Niedersachsen).
- gibt sie gemeinsam mit anderen timult heraus, eine französischsprachige Zeitschrift für feministische Gesellschaftskritik.
- schwimmt sie im Verein, besonders gerne Delphin, und schreibt darüber, zum Beispiel für den Blog 10 vor 8 bzw. 10 nach 8.

Inga Frohn

Nach ihrem deutsch-französischen Abitur in Aachen zieht es Inga Frohn 1996 Richtung Frankreich. Dort nimmt sie in Burgund an archäologischen Grabungen teil, betreut in diesem Rahmen auch Kinder und Jugendliche und beginnt schließlich das Studium der Lettres modernes in Lyon, das sie bis ins dritte Jahr der Licence (Bachelor) fortführt. Nach verschiedenen Abstechern in handwerkliche Bereiche wie die Elektrik und den ökologischen Lehmbau, einer Ausbildung zu Gesundheit und Sexualität von Frauen und einer mehrjährigen Radiopraxis, beschließt sie, ihre Übersetzungsfähigkeiten in einem Fernstudium zu vertiefen und legt 2011 in Berlin die staatliche Übersetzerprüfung im Fachbereich Wirtschaft ab. In der Folge professionalisiert sie ihre Übersetzungstätigkeit – am Liebsten in Zusammenarbeit mit anderen Übersetzerinnen und Wissenschaftlerinnen. 2013 schließt sie sich dem Translation-Team der Via Campesina (weltweites Netzwerk für bäuerliche Landwirtschaft) für die internationale Konferenz in Jakarta an und übersetzt dort aus dem Spanischen und Englischen ins Französische. Auch als Übersetzungslektorin sammelt sie Erfahrungen, findet darin ein Spielfeld, auf dem sie ihrer Liebe zu Präzision, Sorgfalt und Haarspalterei freien Lauf lassen kann. Mittlerweile lebt sie in den französischen Alpen und ist regelmäßig für längere Aufenthalte in Berlin, durch die ständig wachsende Vernetzung in beiden Lebenswelten ist sie mit aktuellen deutschen und französischen Debatten vertraut.

Das Pendeln zwischen dem Bergdorf und der Millionenstadt bietet auch ihrer Neugier Nahrung in so verschiedenen Bereichen wie Agrarökologie, dekolonialer Philosophie, Traumaforschung, feministischer Wissenschaftskritik und Science Fiction. Außerdem gibt sie Sprachunterricht für Geflüchtete. 2016 und 2018 nimmt sie an den Symposien geistes- und sozialwissenschaftlicher Übersetzer „Penser en langues – In Sprachen denken“ in Paris und Moulin d’Andé teil. 2017 macht sie ihre Anfänge im literarischen Übersetzen und widmet sich - u.a. in der Übersetzerwerkstatt ViceVersa des Deutschen Übersetzer Fonds - der Übertragung von Les Chercheurs d'avenir, dritter Roman des kamerunischen Autors Rodrigue Peguy Takou Ndie. Im März 2017 besucht sie außerdem erfolgreich den Kurs „Einführung ins Dolmetschen für ÜbersetzerInnen“ an der Internationalen Sommerschule Germersheim.